Wild Relatives, Jumana Manna
Anlässlich der Ausstellung „Wie ist das mit dem guten Leben?“ und des PARA_DEIS* Projekts von Karsten Michael Drohsel zeigen wir den Film
Wild Relatives von Jumana Manna
Tief in der Erde unter dem arktischen Permafrostboden werden Samen aus der ganzen Welt im „Svalbard Global Seed Vault“ gelagert, um im Falle einer Katastrophe als Backup zu dienen. „Wild Relatives“ geht von einem Ereignis aus, das weltweit das Medieninteresse geweckt hat: 2012 musste ein internationales Agrarforschungszentrum aufgrund der syrischen Revolution, die zum Krieg wurde, von Aleppo in den Libanon umsiedeln und begann einen mühsamen Prozess, seine Samensammlung aus den back-ups in Svalbard zurück zu pflanzen. Auf dem Weg dieser Samentransaktion zwischen der Arktis und dem Libanon entfalten eine Reihe von Begegnungen eine Matrix menschlicher und nicht-menschlicher Leben zwischen diesen beiden entfernten Flecken der Erde. Es zeigt die Verbindung zwischen dieser groß angelegten internationalen Initiative und ihrer lokalen, vorwiegend von jungen Migrantinnen durchgeführten Umsetzung im Bekaa-Tal im Libanon. Das meditative Tempo reizt geduldig die Spannung zwischen staatlichen und individuellen, industriellen und biodynamischen Herangehensweisen zu den Themen Sammeln und Bewahren von Saatgut, Klimawandel und Biodiversität – bezeugt durch die Reise dieser Samen.
Nach dem Film findet ein Gespräch mit der Saatgutexpertin Andrea Heistinger statt.