Ausstellung „Der Tanz um die Sorge“
Teilnehmer:innen:
István Antal, Alex Iwanov, Ege Kökel, Alfredo Ledesma, Hannah Mucha, Shahrzad Nazarpour, Michaela Schwentner, Thomas Hörl & Peter Kozek
und lokale Aktivitäten: Heuschnitt – AUGENWEIDE, Wolle& Garn
15. November – 10. Dezember 2023
Ausstellungseröffnung: am 14. November 2023 um 19 Uhr
Öffnungszeiten: Mi-So jeweils 15-20 Uhr
Die Ausstellung „Der Tanz um die Sorge“ erforscht komplexe Beziehungen zwischen individueller Verantwortung und Gemeinschaft, gesellschaftlicher Teilhabe und Macht und deren körperliche Auswirkungen angesichts multipler Krisen. Die Ausstellung zeigt Kunstprojekte, die Handlungsstrategien und Szenarien zur Bewältigung der Krise poetisch und spielerische entwerfen und dient als Ort des Dialogs und der kritischen Reflexion.
Als Ergebnis eines open calls wurden für die Ausstellung vier Künstler:innen (István Antal, Alex Iwanov, Shahrzad Nazarpour, Michaela Schwentner) und eine Architektin (Hannah Mucha) ausgewählt. Außerdem werden die Künstler:innen Ege Kökel, Alfredo Ledesma sowie Thomas Hörl & Peter Kozek die Ergebnisse ihrer kontinuierlichen Arbeitsprozesse in der Ausstellung zeigen.
In ihren facettenreichen Arbeiten befassen sich die teilnehmenden Künstler:innen mit komplexen und zugleich künstlerisch-symbolisch-poetisch überhöhten Themen rund um Macht, Machtmissbrauch und deren körperliche Auswirkungen (István Antal, Shahrzad Nazarpour), mit der Fragilität des beeinträchtigten Körpers in der Gesellschaft (Alex Iwanov), mit Aspekten des Verborgen-Seins der so essentiellen Sorgearbeit (Hannah Mucha) und des nicht-Sorge-Tragens in einer verlorenen Beziehung zur Natur (Michaela Schwentner).
Darüber hinaus aber findet in allen Projekten ein Perspektivwechsel statt, durch den scheinbare Hoffnungslosigkeit in Schwung, Stärke und subtile Kraft transformiert werden. Das gemeinsame Tun als sinnlich-kreativer Arbeitsprozess (Ege Kökel) und das Öffnen der Sinne für eine symbiotische Wahrnehmung von Natur und Sorge (Alfredo Ledesma & Kolleg:innen) stehen im Fokus. Ebenso bei Thomas Hörl & Peter Kozek. Mit Hilfe von „SANDY“ backen sie die Träume der Sandleitner Nachbar:innen. SANDY entstand auf Einladung von und in Zusammenarbeit mit Kulturlabor Gemeindebau der wohnpartner.
Alle Beiträge sind eine Anregung, ein Appell, sich in Beziehungen zu setzen, sich mit allen Sinnen zu widersetzen, zusammenzuwirken und Kräfte zu bündeln.
István Antal (*1987)
studierte TransArts an der Universität für angewandte Kunst Wien. Er lebt und arbeitet in Wien. In seiner künstlerischen Arbeit setzt er sich häufig mit dem Phänomen und den Mechanismen von Spielen auseinander. Seine interaktiven Installationen, die an der Schnittstelle von bildender und angewandter Kunst liegen, finden meist im öffentlichen Raum statt.
https://istvanantal.at
Thomas Hörl & Peter Kozek: http://kozek-hoerlonski.com
Peter Kozek, *1972, bewegt sich größtenteils in den Bereichen Performance, Installation, Zeichnung und Video/Film und öffentlicher Raum. Kozek studierte Gesang, war Komparse in verschiedenen Theatern und von 1998 bis 2002 Student für Medienübergreifende Kunst an der Universität für angewandte Kunst Wien bei Brigitte Kowanz. Von 2006 bis 2020 Lehrbeauftragter für „Performance und Raum“ sowie Assistent an der Universität für angewandte Kunst Wien in der Abteilung für Transmediale Kunst bei Brigitte Kowanz. Seither ist er am Angewandte Performance Lab als Senior Artist tätig.
Thomas Hörl, *1975, nach der Bildhauerschule Hallein studierte Thomas Hörl Bildende Kunst in Wien, Reykjavík und Tokio. Teilnahme an internationalen Artist-in-Residence Programmen und zahlreiche Kooperationen mit Peter Kozek. Stipendien und Auszeichnungen wie das Jahresstipendium und Förderpreis vom Land Salzburg, Preis der Stadt Wien 2021 (mit Peter Kozek) den outstanding artist award des BKA (mit Peter Kozek), Theodor Körner Preis, H13 Niederösterreich Preis für Performance (mit Peter Kozek) sowie das BKA Staatsstipendium für Bildende Kunst.
Alex Iwanov (he/they/none) studierte Physical Theatre an der Accademia Teatro Dimitri, Kuratieren in den szenischen Künsten an der Paris Lodron Universität Salzburg und an der LMU München und 2021/22 besuchte er den Lehrgang für elektroakusitsche und experimentelle Musik (elak) an der mdw. Er arbeitet als Künstler und Kurator in den Bereichen Performance, Tanz, Theater, Video, Film, Radio und Sound Arts. Er lebt in Wien.
Ege Kökel ist Designerin und künstlerische Forscherin mit Interesse an more-than-human Perspektiven und Zukunft. 2019 erhielt sie ihren Master in Industrial Design/Design Investigations an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie nutzt Design als Werkzeug für Forschung, Spekulation und Diskussion. Die Zusammenarbeit mit Anderen und anderen Disziplinen und die Erkundung unterschiedlicher Standpunkte sind wichtige Aspekte ihrer Arbeit.
Alfredo Ledesma ist Doktorand an der Akademie der bildenden Künste Wien. Dritte Generation einer peruanischen Silberschmied-Familie, die ihm Kunst als Medium zur Vermittlung einer andinen Weltsicht lehrte. Beeinflusst von seinem familiären Hintergrund mit indigenen andinen sowie lokalen, landwirtschaftlichen Wurzeln der Region Amazonas und dem Aufwachsen in einer sich modernisierenden Stadt, hilft ihm die Idee des Pluriversums mit diesen Welten in Beziehung zu treten, diese nicht als einander exkludierende, sondern integrierte Teile seiner selbst zu verstehen.
Hannah Mucha ist in München geboren und aufgewachsen. Nach der Ausbildung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin studiert sie Architektur an der TU Wien und in einem Auslandssemester an der ITÜ Istanbul. Sie lebt in Wien und arbeitet neben verschiedenen Projektarbeiten in einem Architekturbüro.
Shahrzad Nazarpour (*1997) ist Performancekünstlerin, aus dem Iran. Shahrzad hat ihr Bachelor Studium an der Teheran Universität für Darstellungskunst im Theater abgeschlossen und derzeit studiert sie die Transmediale Kunst an der Universität für Angewandte Kunst. In ihrer künstlerischen Praxis versucht sie ihre Leidenschaft für Feminismus, Inklusion und Posthumanismus mit ihrem Wissen aus dem Bereich Tanz, Theater und Kampfkunst zu verbinden. In ihrer Kunst behandelt sie als Themen Feminismus, Migration, Rassismus sowie verschiedenen Diskriminierungsformen.
Michaela Schwentner (*1970) lebt und arbeitet in Wien. Studium der Philosophie, Geschichte, Film- und Theaterwissenschaft in Wien, Lehrbeauftragte am Institut für Kunst und Gestaltung/TU Wien, Kuratorin von Ausstellungen, Filmprogrammen und Klangkunst-Events, Teilnahme an Ausstellungen und Filmfestivals im In- und Ausland, Staatsstipendium für Medienkunst (2023), subnet-Stipendium (2019), Outstanding Artist Award für künstlerischen Film (2007) | http://www.jade-enterprises.at/
Foto/Grafik © Hansel Sato/Caterina Krüger
Mit freundlicher Unterstützung von:
Stadt Wien Kultur | Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport | Ottakring Kultur | Arbeiterkammer Wien | Gesellschaft der Freunde der Bildenden Künste, Wien | Elektro Bostelmann
In Kooperation mit:
kültüř gemma! | Kulturlabor Gemeindebau, wohnpartner | Universität für Angewandte Kunst Wien, APL-Angewandte Performance Lab | Akademie der bildenden Künste Wien, IKL – Institut für künstlerisches Lehramt