Werkzeug-Gespräche: „Demokratie in Schwierigkeiten? Wen kümmert´s.“
Werkzeuggespräch V
Klimawandel – Welche Auswirkungen hat dieser auf unsere Demokratie?
Impuls: Helga Kromp-Kolb, Universität für Bodenkultur Wien
Künstlerischer Input: Ege Kökel
Moderation: stadt:wurzel
Anmeldung erbeten, danke!
Die Bedrohung durch den Klimawandel kann auch als Chance zu überfälligen Veränderungen gesehen werden. Maßnahmen, die für den Klimaschutz nötig sind, können auch sonst wünschenswerte Auswirkungen haben.
Helga Kromp-Kolb wurde wegen ihrer Forschungstätigkeit und ihres Engagements zum globalen Klimawandel bekannt. Für Aufmerksamkeit sorgte sie 2019 in einem Interview mit der Kronen Zeitung, in dem sie auf die Frage, ob überhaupt noch geflogen werden dürfe, mit einem eindringlichen Vergleich antwortete:
„Man sollte es sich gut überlegen, ob es wirklich notwendig ist. Denn so wie wir unsere Eltern gefragt haben: Wie war das im Nationalsozialismus? Was hast du gewusst? Was hast du getan? Genauso werden uns einmal unsere Kinder und Enkel fragen: Wie war das beim Klima? Was hast du gewusst? Was hast du getan? Wenn ich dann antworte: Ich bin trotzdem auf Shoppingtour nach London geflogen, wäre das keine schöne Antwort.“
Helga Kromp-Kolb studierte Meteorologie an der Universität Wien. Bis 1995 war sie an der Universität Wien als Dozentin tätig und leitete von 1986 bis 1995 die Abteilung Umweltmeteorologie. 1995 wurde sie ordentliche Universitätsprofessorin am Institut für Meteorologie an der Universität für Bodenkultur in Wien. Nach wie vor hält sie auch an der Universität Wien Lehrveranstaltungen ab. Sie ist Präsidentin des Forums Wissenschaft & Umwelt.
Ege Kökel ist Designerin und künstlerische Forscherin mit Interesse an more-than-human Perspektiven und Zukunft. 2019 erhielt sie ihren Master in Industrial Design/Design Investigations an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Sie nutzt Design als Werkzeug für Forschung, Spekulation und Diskussion. Die Zusammenarbeit mit Anderen und anderen Disziplinen und die Erkundung unterschiedlicher Standpunkte sind wichtige Aspekte ihrer Arbeit.
stadt:wurzel
Seit dem Jahr 2016 widmet sich der Verein stadt:wurzel der Theorie und Praxis des gemeinsamen Zusammenlebens im städtischen Bereich. Unser Ziel ist es, die Stadt, in der wir leben, samt ihrer BewohnerInnen, ihrer kulturellen Vielfalt und ihrer Geschichte besser zu verstehen und aktiv mitzugestalten.
Mittels unserer Projekte wollen wir die Ränder der Gesellschaft in den Mittelpunkt stellen, unsichtbare Orte und Menschen ins Licht rücken und sie ihre Geschichten erzählen lassen. Die Potenziale von Menschen und Orten faszinieren uns und wir wollen diese sichtbar machen und gesellschaftlich nutzbringend entfalten. http://stadtwurzel.at/
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Jahresschwerpunkt „Der Tanz um die Sorge“
„WERKZEUG-GESPRÄCHE“ – Gesprächsreihe „Demokratie in Schwierigkeiten? Wen kümmert´s.“
5 Werkzeug-Gespräche zu Demokratie – wie sie ist, wohin sie geht. Kooperation mit: Verein stadt:wurzel
In einer Demokratie müssen Mitsprache, Gedankenaustausch und Beteiligung nicht nur eingefordert, sondern, ähnlich wie ein Handwerk, geübt werden.
Demokratie ist eine Lebensform und ein System, in dem der höchste Ausdruck freie Wahlen sind. Eine Demokratie ist immer nur so stark wie das Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger, unabhängig von Geschlecht, sozialem Status und Alter. Deshalb ist es für die Demokratie und ihr Überleben entscheidend, dass sich Bürger:innen heute und in Zukunft aktiv an demokratischen Prozessen beteiligen und diese mitgestalten. Im Idealfall sorgen sich alle um das Wohlergehen der Gemeinschaft und zeigen sich mitverantwortlich für das, was entschieden wird.
Aber wohin bewegen sich demokratisch organisierte Gesellschaften heute angesichts der vielen weltweiten Herausforderungen wie Umweltzerstörung, Konflikte und soziale Ungleichheit? Und in welcher Weise können zukünftige Generationen das Leben einer demokratisch organisierten Gesellschaft so gestalten, dass diese Lebensform erstrebenswert und lebendig bleibt?
Die Reihe der „Werkzeug-Gespräche“ wird 2023 fortgeführt und verbindet kurze themen-orientierte Impulse mit Erfahrungen und Wissen aus der Praxis. Nach einem kurzen, themen-bezogenen Expert:innen-Input wird zu einem aktiven Mitwirken des Publikums übergegangen. Ziel ist, dass alle im Publikum ihr Wissen und ihre Erfahrungen zum Ausdruck bringen können.
Alle Themen der Werkzeug-Gespräche werden unter dem Aspekt der Gender-Gerechtigkeit geführt. Die Abende werden von künstlerischen Interventionen gerahmt.
Sujet © Thaddäus Stockert, SOHO Festival 2014, Grafik: Caterina Krüger