Von Pflanzen, Steinen und Gewässern lernen …
Von Pflanzen, Steinen und Gewässern lernen: Gegenerzählungen von Erdbewohner:innen inmitten multipler Krisen
Learning from plants, rocks and waters: Counterstories from earth beings amid multiple crisis.
Imayna Caceres, Alfredo Ledesma, Eliana Otta and Hansel Sato
Ausstellungseröffnung: Di 4.10., 19.00 Uhr
Ausstellungsdauer: Mi 5.10. – So 23.10.
Öffnungszeiten: täglich außer Montag | wochentags: 15-20 Uhr | Sa & So: 12-17 Uhr
Konzept und Durchführung: Imayna Caceres, Alfredo Ledesma, Eliana Otta und Hansel Sato
Kunstvermittlung: In Kooperation mit dem Institut für das künstlerische Lehramt der Akademie der bildenden Künste Wien unter der Leitung von Hansel Sato
Wie können wir menschliche Beziehungen und das Mensch-Natur-Verhältnis mit den Mitteln der Kunst neu denken? Wie können künstlerische Praxen unsere Lebensweise verändern?
How can we rethink human relationships and the human-nature relationship through the means of art? How might artistic practices change the way we live? The exhibition is the result of a collective experiment to promote plural ecological values of coexistence with other beings on Earth.
Die Ausstellung ist das Ergebnis eines kollektiven Experiments, einer fortlaufenden Zusammenarbeit zwischen vier Künstler:innen mit ähnlichen künstlerischen Ansätzen und den gemeinsamen Interessen, plurale ökologische Werte des Zusammenlebens mit anderen Wesen auf der Erde zu fördern.
Als in Wien lebende peruanische Künstler:innen begleiten sie einander in ihren Migrationsprozessen und imaginieren zusammen Geschichten, die eine Welt möglich machen könnten, in der Grenzen und Hierarchien zwischen Menschen, aber auch zwischen Menschen und Natur überwunden sind. Dabei bezieht sich die künstlerische Produktion auf alte mestizische und indigene Praktiken aus den Amazonas- und Andengebieten. In diesen Kulturräumen werden Menschen als integraler Bestandteil des Natur-Gefüges betrachtet.
Durch gemeinsame Erfahrungen, Lernprozesse und Experimente in Sorgfalt und Wertschätzung entstanden Arbeiten in verschiedenen Medien wie Video, Installation, Zeichnung oder Skulptur entstehen. Für eine interessierte Öffentlichkeit wird ein Vermittlungsprogramm in Form von Gesprächen, Workshops und Ritualen entwickelt.
Im Rahmen der Ausstellung sind Arbeiten von u.g. Künstler:innen zu sehen:
Imayna Caceres: Kosmisch, planetarisch, gemeinschaftlich: Lernen von benachbarten Erdenwesen
Ein Werk, das an einem intuitiven Schnittpunkt ökologischer, kommunaler und planetarischer Belange entstanden ist, wo verschiedene (menschliche und übermenschliche) Verwandtschaftsgemeinschaften sedimentäre Schichten der Lebensweisheit aktivieren. Das Werk entstand in Zusammenarbeit mit freundlichen Pflanzen und Tieren, die im Traum erschienen und bestimmte Botschaften überbrachten. | Instagram: @imaynacaceres; https://akbild.academia.edu/ImaynaCaceres
Serie Zeichnungen „Darkness: Kosmos, Erde, Underground“, 2021.
Installation „Kommunale Technologien: Was Pflanzen uns lehren“, 2021.
Video „Making Meaning with More Than Human Worlds“, 2020.
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Alfredo Ledesma: „Walking in a Pluriverse“
Die Kritik an mensch-zentrierten Formen der Beziehung zur Natur steht im Mittelpunkt der Arbeit von Alfredo Ledesma. Mit seiner Kunst begibt er sich auf die Suche nach anderen Wegen, um mit der Natur zu denken und zu fühlen. Durch die Inklusion und Repräsentation einiger peruanischer (einschließlich nicht-menschlicher) Weltanschauungen richtet er einen Blick auf die Art und Weise, wie verschiedene Gemeinschaften mit den Wesen der Erde in Beziehung zu treten. Damit soll die Idee eines Pluriversums eröffnet werden, die dazu verhelfen soll, verschiedene Perspektiven wahrzunehmen und von diesen zu lernen, um die mensch-zentrierte Perspektive zu verlassen. | https://alfredoledesma.com/
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Eliana Otta: „Versöhnungsbegegnungen, erfundene Opfergaben und handgemachte Anrufungen“
Diese aktuelle Werkgruppe untersucht verschiedene Ansätze für eine respektvolle, sinnliche und dankbare Beziehung zu dem, was man Natur nennt. Der Körper der Künstlerin versucht, Brücken zu schlagen zwischen seiner Menschlichkeit und den vermeintlich empfindungslosesten Elementen: Steinen. Rituale, Gedichte, Gesten und Zeichnungen werden als kommunikative, heilende und regenerative Vehikel angeboten, um ein nicht- anthropozentrisches Verständnis davon zu vertiefen, wie Leben existiert und sich reproduziert. Durch verschiedene Medien werden Überzeugungen und Emotionen, Verletzlichkeit und Transformation sorgfältig verwoben: Mit Nadel und Faden wird eine Kritik an den dichotomischen Trennungen und Hierarchien der Moderne gestellt, mit Buntstiften und Bitumen wird eine Anklage gegen die Zerbrechlichkeit verschwindender Welten erhoben. | https://eliana-otta.com/
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Hansel Sato: „Indulgence Trade“ (2021/22)
Die Bilderserie „Indulgence Trade“ setzt sich mit dem Begriff der imperialen Lebensweise auseinander. Dieses Konzept, das von Ulrich Brand und Markus Wissen vorgeschlagen wurde, adressiert die Tatsache, dass der Kapitalismus in seiner jetzigen Form eine rasante Zunahme westlicher Produktions- und Lebensweisen in der ganzen Welt mit sich bringt. Diese Alltagspraktiken und Konsumgewohnheiten hängen weitgehend von der unbegrenzten Aneignung von Ressourcen, der billigen Arbeitskraft von anderswo und dem Imperativ des ewigen Wirtschaftswachstums ab. Dabei werden ungleiche Beziehungen entlang von Klasse, Geschlecht und Ethnie reproduziert und die Ausbeutung von Menschen und Natur bzw. die Bedingungen der Warenproduktion unsichtbar gemacht. Das Projekt ist ein Versuch, diese Bedingungen künstlerisch sichtbar zu machen. | www.hanselsato.com/de/cv.html
BEGLEIT-PROGRAMM:
Di 4.10, 18.30 – 19 Uhr
Geführte Meditation, geführt von einer Pflanze | Von/mit: Eliane Otta Künstlerische partizipatorische Aktion auf Englisch in der Ausstellung
Das Leben kann in seiner komplexen Gesamtheit nicht erfasst werden, wenn wir Depression, Verlust, Tod und Trauer, die in Sozialisations- und Subjektivierungsprozessen der Moderne ausgelöscht werden, nicht als Sphären anerkennen.
Inspiriert von jenen Subjekten, die einer Assimilation widerstehen, wird Eliana Otta ein Manifest für die Konzeption und Verbreitung von Praktiken der befruchtenden Trauer teilen und das Publikum durch eine Meditation führen, in der eine Botschaft durch eine Pflanze vermittelt wird.
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Mi 5.10. und Mi 12.10., 15.30-17 Uhr
Dialogische Führung durch die Ausstellung auf Deutsch mit Hansel Sato und Studierenden des IKL der Akademie der bildenden Künste
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Mo 10.10., 18-19:30 Uhr
Online – Artist Talk zur Ausstellung auf Spanisch
Von/mit: Imayna Caceres, Eliana Otta, Hansel Sato
Anmeldung für einen zoom-link: h.sato@sohoinottakring.at.
Dieses Format gibt Publikum aus Peru, Lateinamerika oder Spanisch sprechende, die in Österreich leben, die Möglichkeit, die Ausstellung online zu besuchen.
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Fr 21.10., 17-18 Uhr
Begegnung mit dem Berg | Performance von Alfredo Ledesma auf Englisch und Deutsch
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Sa 22.10, 16-17.30 Uhr
Dialogische Führung durch die Ausstellung auf Englisch mit Hansel Sato
Sideprogramm:
Tue Oct 4th, 6.30 – 7 pm
Guided meditation, guided by a plant
in English
Eliane Otta
Wed Oct 5th and Wed Oct 12th, 3.30-5 p.m.
Dialogical guided tour through the exhibition in German
Hansel Sato
Mon Oct 10th, 6pm
Online – Artist Talk about the exhibition in Spanish
Imayna Caceres, Eliana Otta, Hansel Sato
This format gives audiences from Peru, Latin America or Spanish speakers living in Austria the opportunity to visit the exhibition online. Registration for a zoom-link: h.sato@sohoinottakring.at
Wed Oct 12th, 3:30-5 p.m.
Dialogical guided tour through the exhibition
Hansel Sato
Wed Oct 19th, 11.00-12.30 am
Learning from the neighboring beings that shape us
Imayna Caceres
Drawing workshop English and German
Fri Oct 21st, 5-6 pm
Encounter with the mountain
Performance by Alfredo Ledesma in English and German
Foto © Eliana Otta